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Meine Tools: Emotional Awareness and Expression Therapy (EAET)

Autorenbild: Grete StrunzGrete Strunz
Emotional Awareness and Expression Therapy EAET Deutschland

Emotional Awareness and Expression Therapy (kurz: EAET; auf Deutsch als Emotionale Bewusstseins- und Ausdruckstherapie bekannt) ist eine Therapieform, die auf die Idee aufbaut, dass unterdrückte oder nicht ausgedrückte Emotionen eine zentrale Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von körperlichen Symptomen spielen.


EAET basiert auf der Annahme, dass unverarbeitete emotionale Belastungen und Stressfaktoren das Nervensystem beeinflussen und körperliche Symptome verursachen oder verschlimmern können. Anstatt die Symptome nur zu lindern, konzentriert sich EAET darauf, die zugrundeliegenden emotionalen Themen anzusprechen und zu lösen.


Ein wichtiges Ziel von EAET ist es, eine neue Beziehung zu den eigenen Emotionen aufzubauen. Dabei lernen Klienten, schwierige Gefühle wie Angst, Wut, Traurigkeit oder Schuld zu akzeptieren und auszudrücken, anstatt sie zu verdrängen oder zu vermeiden. Durch diesen Prozess kann das Nervensystem „entlastet“ und die Intensität der körperlichen Symptome oft deutlich reduziert werden.


Wie funktioniert EAET?


EAET besteht in der Regel aus mehreren Schritten, die in der Therapie durchlaufen werden:


1. Erkennen und Erforschen von Emotionen: Zu Beginn der Therapie werden Klient:innen ermutigt, ihre emotionalen Erfahrungen und möglichen emotionalen Auslöser für körperliche Symptome zu erforschen. Oft geht es darum, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, welche Gefühle möglicherweise unterdrückt wurden und wie sie sich auf das körperliche Wohlbefinden auswirken.


2. Akzeptanz und Ausdruck: Anstatt unangenehme Emotionen zu vermeiden oder sie zu ignorieren, lernen Klient:innen in EAET, diese zu akzeptieren und auszudrücken. Der Ausdruck kann dabei auf verschiedene Weisen erfolgen – verbal, schriftlich oder in Rollenspielen. Der bewusste Ausdruck dieser Gefühle ermöglicht es, emotionale Belastungen loszulassen und das Nervensystem zu beruhigen.


3. Bearbeitung spezifischer emotionaler Themen: In EAET werden auch vergangene traumatische oder belastende Erlebnisse aufgearbeitet, die möglicherweise noch ungelöst sind. Diese Themen können eine Quelle chronischen Stresses sein, der sich in körperlichen Symptomen äußert. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Erfahrungen kann eine langfristige Symptomlinderung erreicht werden.


4. Integration und Verhaltenstraining: Der letzte Schritt von EAET besteht darin, das Gelernte in den Alltag zu integrieren. Hierbei lernen Klient:innen, in emotional herausfordernden Situationen gesunde Ausdrucks- und Bewältigungsstrategien anzuwenden. Dies stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit und fördert das langfristige Wohlbefinden.



Warum ist EAET bei chronischen Symptomen so hilfreich?


EAET unterscheidet sich von herkömmlichen Ansätzen, da es sich nicht nur auf das körperliche Symptom an sich konzentriert, sondern auf die tieferliegenden emotionalen Ursachen. Diese Form der Therapie geht davon aus, dass chronische Symptome oft nicht nur ein physisches, sondern auch ein emotionales Problem sind, das angegangen werden muss.


Durch die Arbeit an emotionalen Themen kann das Nervensystem „entlastet“ werden, was sich positiv auf das allgemeine körperliche Wohlbefinden auswirken kann. Studien haben gezeigt, dass EAET bei Menschen mit chronischen Schmerzen, insbesondere Rückenschmerzen, Fibromyalgie und Reizdarmsyndrom, eine signifikante Linderung der Symptome bewirken kann.




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